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Mountain Bike Tour   -   Engadin 2004



Diese Tour im August 2004 führt uns in einem zweitägigen Rundkurs von Scuol (1200m) über einige der schönsten und höchsten MTB Pässe der Ostschweiz und Südtirols:

Pass da Costainas (2251m)
Val Mora (2234m)
Bocetta di Forcola (2760m)
Stilfserjoch (2756m)
Madritschjoch (3123m)
Schlinigpass Sesvenna (2251m)
Uina Felsschlucht

Insgesamt werden es knapp 7000 Höhenmeter auf 180km. Die Tour ist in zwei oder drei Tagen zu machen. Wir haben volle Ausrüstung dabei für die Übernachtung im Freien.

Mit von der Partie sind Danilo und Wino.

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Höhenprofil



Scuol   -   S-Charl   -   Pass da Costainas (2251m)

Präludium: Wir fahren morgens um fünf in Freiburg los. Die letzten Tage hat es geregnet und ein neues Hoch soll sich etablieren. Also beste Wetteraussichten...
Start um zehn in Scuol bei traumhaften Wetter, wie immer hoch motiviert mal wieder was Gescheites zu erleben :-)

Kurz nach S-Charl. Der Weg ist nunmehr ungeteert und sehr gut fahrbar in traumhafter Landschaft.
Wir lassen es ruhig angehen und genießen die Freiheit, die sich ausbreitet. Wir entradeln dem Alltag.
Ein Privileg, hier zu sein.

Danilo am Costainas.

Danilo (noch) nicht ausgelastet -
Das wird sich noch ändern.

Auf dem Costainas ist die Hölle los an diesem Tag. Kein Wunder bei diesem Wetter.
Und verständlich, denn der Costainas ist wirklich ein spitzen MTB-Pass: vollständig zu fahren, tolle Landschaft allerdings keine Singletrails. Fast ein bisschen zu einfach.

Döss Radond (2234m) - Val Mora - Lago Cananco


Vom Val Müstair ins Val Mora sind es rund 800 gut fahrbare Höhenmeter zur Passhöhe Döss Radond auf 2236m.

Passhöhe Döss Radond (2236m) -
das nördliche Eingangstor und höchster Punkt des Val Mora.

Was ist schöner: Danilo oder die Landschaft?

Durch das wunderschöne Val Mora zu cruisen und speeden ist einfach geil, zumal bei solchem Traumwetter!

Am unteren Ausgang des Val Mora zum Lago Cananco hin verengt sich das Tal und führt auf schmalem Pfad durch graue Geröllhänge.

Der Untergrund ist teils so schlecht, daß Teile des Trails abgerutscht sind.
Danilo an einer der Engstellen zwischen Val Mora und Lago Cananco.

Boccetta di Forcola (2760m)


Zwischen Lago Cananco und Boccetta di Forcola auf ca. 2000m.
Im Hintergrund rechts der untere Teil der Stilfserjochstrasse von Bormio aus.

Der Weg zu Boccetta di Forcola (2760m) führt steil durch diese Steinwüste. Ist aber trotzdem wunderschön!
In der Mitte rechts ist Danilo am kämpfen.

Der letzte Teil der Aufstiegsstrecke zur Boccetta di Forcola (2760m) ist wieder zu fahren und führt durch Steinwüstenlandschaft an einer alten Militätbarracke vorbei zum Pass.

Boccetta di Forcola (2760m) -
Also gut, wir waren da.

Boccetta di Forcola (2760m)

Boccetta di Forcola (2760m)- Allgegenwärtig sind die Spuren der Kriegshandlungen des 2.Weltkrieges wie z.B. der Schützengraben im Vordergund oder die alte Militärstraße auf den Berg im Hintergrund.

Abstieg von der Boccetta di Forcola in Richtung Umbrailpass (2505m, links) und Stilfserjoch (2756m, Mitte)

Prachtblick von der Boccetta di Forcola zum Stilfserjoch (2756m), Ortler (3905m) und Mt.Scorluzzo (3095m)

Prachtblick von der Boccetta di Forcola zum Stilfserjoch (2756m) und Ortler (3905m)

Die Abfahrt von der Boccetta di Forcola zum Umbrailpass (2505m, links) bitet ein sensationes Panorama zum Stilfserjoch (2756m, Mitte), Ortler (3905m, darüber) und Mt.Scorluzzo (3095m, rechts)

Bei der Abfahrt von der Bocetta di Forcola zum Umbrailpass (2505m) trottet eine Horde Almkühe in aller Seelenruhe von uns her.
Auf dem Singletrail kommen wir kaum an den Rindviechern vorbei. Mit einigen gewagten Abkürzungsmanövern dann aber doch.

Stilfserjoch (2756m) - Schlafplatz Gomagoi (1250m)


Danilo bei seiner Stelvio-Premiere kurz vor Sonnenuntergang. Wino mit topmodischer Brillenstellung. Es ist der letzte Pass für heute.

Nach der Abfahrt vom Joch und ein paar Bierchen in Gomagoi finden wir bereits nach einigen Metern Richtung Sulden einen wirklich schönes Schlafplätzchen.
Ein ebenes Stück Wiese, erhaben über dem Talgrund mit Bachrauschen und toller Aussicht.
Zwei oder Drei Tage?

Der Übernachtungsort Gomagoi ist bestens geeignet für die zweitätige Variante dieser Tour.
Diese ist aber wirklich ambitioniert und nur für gut trainierte Biker zu empfehlen. Sonst machts kei Spass!

Ansonsten empfehle ich die dreitägige Variante mit Übernachtungen in
1. den Herbergen am Lago Cananco/Fraele und
2. im Vintschgau bei Schlanders.

Madritschjoch (3123m) - Hintere Schöntaufspitze (3315m) - Zufallhaus (2260m)

Das Madritschjoch ist mit 3123m ü.N. der höchste, mit dem Bike noch sinnvoll überquerbare Alpenpass.

Der Weg führt von Prad (850m), Gomagoi (1200m) und Sulden (1850m) an der Martin-Busch-Hütte (2560m) vorbei über das Joch hinunter am Zufallhaus (2260m) und Hotel Paradies (2050m) vorbei und durchs Martellertal in den Vintschgau bei Schlanders (700m) hinab. Profil

Vom Joch aus bietet sich ein bikefreier Abstecher zur Hinteren Schöntaufspitze (3315m) an - einer der leichtesten 3000er der Ostalpen!
Von der Talstation der Seilbahn führt ein recht gut ausgebauter Fahrweg zur Martin-Busch-Hütte und zur Bergstation auf 2600m.
Der Weg ist sehr steil mit Maxima um 30% und Dauersteigungen von über 20%. Also komplett fahrbar für die wirklich Guten (wir waren an diesem Morgen nur Mittelmaß..) und ohne großes Gepäck.
Ab der Bergstation wirds nochmals schwieriger und irgendwann dürfte hier jeder an seine (und jede an ihre) Grenzen stoßen.
Die dünne Luft läßt einem japsen und pausen bis man endlich oben ist.
Den ganzen Aufstieg (Für Profis: Die ganze Auffahrt) über wird man belohnt mit imposanten und sich ständig ändernden Ausblicken zum Ortlermassiv.

Die Abfahrt zum Zufallhaus ist spitze. Für echte Downhiller komplett fahrbar, für Touries (also Tourenfahrer wie wir) so 80%

Insgesamt ist das Madritschjoch vom Weg selbst nicht der große Bringer. Was es lohneswert macht ist das Ortler-Panorama und die spezielle Höhe.

Auf dem Weg von Sulden (1850m) zur Schaubeck Hütte (2580m) öffnet sich der Blick auf das Ortler Massiv und begleitet einem den ganzen Weg hinauf zum Madritschjoch (3123m)

Dank an die nette Italienerin, die uns mal zu zweit aufs Bild brachte.

Das Ortler Massiv aus ca. 2900m Höhe.

Bei ca. 3000m eröffnet sich der Blick auf die restlichen 150 Höhemeter zum Madritschjoch (3123m).
Wie man sieht, 2004 mit nur wenigen Metern Scheefeld-Durchquerung (das gibts auch anders!)
Atemberaubender Blick von der Schöntaufspitze (3315m) auf das Madritschjoch (3123m, Bildmitte).
Darüber die Butzenspitze (3304m) und die Zufallspitze (3700m) und Mt.Cevedale (3778m).
Die Hintere Schöntaufspitze ist mit 3342m einer der leichtesten 3000er der Alpen und vom Madritschjoch in wenigen Minuten recht einfach zu erreichen.
Unser Weg führt von rechts (Sulden) nach links (Vintschgau).

Auf dem Madritschjoch (3123m) - Danilo liegt flach.

Nach den ersten Meter schieben, cruisen wir den Singletrail zur Zufallhütte hinab.
Mit dabei ein Holländer, dem wir auf dem Joch mit neuen Bremsgummis aushelfen konnten.

Geiler Singletrail!

Auf 2300m Höhe läd diese großartige Wiesenebene zum Verweilen ein.
Die Temperaturen hier oben sind sommerlich angenehm, im Tal erwartet uns brütende Hitze, also legen wir hier gleich noch mal ne Pause ein.

Der Weg vom Madritschjoch (3123m) hinab bis kurz vor der Zufalhütte (2260m)

Blick zum Zufallhaus (2268m), rechts oben die Veneziaspitze (3385m)

Das Zufallhaus liegt in 2268m Höhe erhaben auf einem Felssporn am Ende des Martelltals.

Danilo in Action!

Schlinigpass (2251m) - Sesvennahütte

Von Schlanders (700m) aus radeln wir stressfrei aber bei guter Hitze durch die Apfelplantagen-Radwege des Vinschgau nach Mals (1000m) und Burgeis (1100m).

Hier beginnt die Straße ins Schlinigtal. Bis Schlinig (1730m) gut geteert geht es noch einen km geteert weiter um dann auf immer steiler wedendem Fahrweg (max ~25%) am Rand des Talkessels hinauf zu führen.

Oben geht es zwei km leicht hügelig an der Sesvennahütte (2251m) vorbei zum oberen Einstieg der imposanten Uinaschlucht und dann weiter ins Unterengadin hinab.

Panoramablick von der Schlinigpassstraße auf den oberen Vintschgau.
In der Mitte das Dorf Mals (998m)

Panoramablick von der Schlinigpassstraße auf den oberen Vintschgau.
Rechts oben der Ortler (3905m)

Kurz über dem Dorf Schlinig (1730m) öffnet sich der Blick das Talende. Der Schlinigpass (2251m) sowie die Sesvennahütte befinden sich einige huntert Meter hinter dem Abhang auf einer Hochebene.

Das obere Schlinigtal mit dem Ortler im Hintergrund.

Uina Schlucht

Die Uina Schlucht ist eine atemberaubende Felsschlucht mit senkrechten Felswänden von mehreren 100 Metern Höhe.

Noch beeindruckender ist allerdings der in den Jahren 1908 bis 1910 in diese Felswände gesprengte Weg, welcher heute praktisch ungesichert über dem senkrechten Abgrund entlang führt.

Der Besuch dieser Schlucht gehört zweifelsohne zu den großen Highlights des alpinen Bikerlebens!

Link zur Geschichte

Der obere Einstieg beginn schon vielversprechend

Unglaublich, was die Ingenieure und Arbeiter hier kurz vor dem 1. Weltkrieg geschaffen haben.

Biken wäre von der Wegbeschaffenheit her möglich, ist aber wirklich nicht zu empfehlen.
Absturz- und Todesgefahr!
Lasst es lieber!

Zwei Tunnelpassagen gibt es auf der ca. 1000m langen Felsstrecke.

Unglaublich

Ähh, da muß man ja Angst haben um Danilo ;-)     Jedenfalls heißt es hier: Konzentrieren auf den Weg und auf die Füße! Wer radelt, riskiert sein Leben.

Die Felspassage vom unteren Einstieg aus gesehen.

Die Uina Schlucht vom oberen Talboden aus gesehen. Das dünne Band in der Bildmitte ist der Felsweg.


Vom Runterrollen nach Sur En und Rüberrollen nach Scuol hamm'wer leider keine Bilder und so ist hier das Ende des Berichts gekommen.

Voller Eindrücke und ohne Schrammen kehren wir in den Alltag zurück...

[ The End ]